Flammensturm im Interview

Band: Flammensturm

Genre: Pagan Black Metal

Label: Bloodred Horizon Records

Myspace: http://www.myspace.com/flammensturmuebereuropa

Aktuelle Bandbesetzung:

Wulf Degan – Gesang
Nordolf – Bass
Mildnir – Schlagzeug
Ragnar – Gitarre/Gesang
Helmar – Gitarre

Rene:
Ein kräftiges „Moin“ in die Alpen! Ich freue mich, dass Ihr Zeit für ein Interview gefunden habt.


Flammensturm/Wulf Degan:
Grüß dich – und kein Problem, wir danken dir für dein Interesse.

 
Rene:
Erst einmal Gratulation zu Eurem aktuellen Album „Die Feuer Sind Entfacht“! Was trotz eines oft benutzten Genres, einen eigenständigen Standpunkt vertritt und mit einer guten Leistung punktet.
Wie kamt Ihr auf den Namen Flammensturm hat – dies eine nähere Bedeutung?

Flammensturm/Wulf Degan:
Der Name FLAMMENSTURM entstand erst, nachdem die Band schon eine Weile existierte.
Wir waren schon immer von den Eigenschaften des Feuers fasziniert. Einerseits spendet es, durch seine Wärme und sein Licht, Leben und andererseits gibt es kaum eine Macht die zerstörender und schmerzhafter zu Wirken weiß, als die des Feuers.
Im Prinzip ist FLAMMENSTURM eine Umschreibung für die Eigenschaften des Feuers. Und man kann sogar so weit ausschweifen, dass es in gewisser Weise gleichzusetzen ist mit dem Gleichgewicht – Leben und Tod, Gut und Böse, Schwarz und Weiß.

 
Rene:
Eine Frage, die mich besonders interessiert: Schaut Ihr als österreichische Pagan Metal-Band mit deutschen Texten auf die Deutschen Bands, die ebenfalls in dem Genre zu Werke gehen? Oder sind Bands wie Wolfchant und Obscurity kein Thema?

Flammensturm/Wulf Degan:
Deutsche Pagan oder Black Metal Bands spielen sicher eine Rolle, wenn man solche Musik betreibt wie wir es tun. Man wird in gewisser Weise auch beeinflusst, jedoch eher unbeabsichtigt und unterbewusst.
Ich würde uns aber nicht mit Bands wie Wolfchant oder Obscurity vergleichen, da sich diese Bands erstens musikalisch sehr von uns unterscheiden und das Thema des Heidentums auch anders behandeln als wir. Sie treten mit einer anderen Sichtweise heran. Musikalisch wie auch Textlich können wir keine Bands nennen, welche uns bewusst beeinflusst haben – auch wenn dies sicher der Fall war, aber eben nur unbewusst.

 
Rene:
Wie üblich im Pagan Metal werden heidnische Texte bzw. Mythen besungen. Was für einen Stellenwert haben die alten nordischen Sagen und Erzählungen in Eurem Leben neben der Musik?

Flammensturm/Wulf Degan:
Das Heidentum stellt in unserer Band sicher einen zentralen und wichtigen Punkt dar. Wenngleich das Heidentum nicht das einzige ist, was wir behandeln und behandeln wollen.
Unsere Band ist aber zwiegespalten, wenn man das germanische Heidentum als Religion betrachtet. Für den einen Teil ist es “nur“ ein Interessensgebiet und ein Teil unserer Geschichte. Für den anderen Teil stellt das germanische Heidentum einen tiefen Glauben dar, welchen es nach wie vor zu behüten und zu bewahren gilt. Mit all seinen Ritualen und Werten.
Somit finden sich die alten nordischen Sagen und Erzählungen, in unserer heutigen, grauen Welt als wichtiger ein, als je zuvor.

 
Rene:
Wenn man das Cover vom Album „Die Feuer Sind Entfacht“ genau betrachtet, fällt auf, dass Berge und kein Meer darauf zu finden ist. Ist das Zufall oder habt Ihr das Cover mit Absicht nach Eurem Heimatland gestaltet?

Flammensturm/Wulf Degan:
Das Cover, wie auch das gesamte Booklet, wurde mit Absicht so gestaltet wie es ist.
Da wir auf unsere wunderschönen Berge mehr als stolz sind, war es für uns ein logischer Schritt, diese auch auf das Cover zu bannen. Wir haben mit dem Meer rein gar nichts zu tun, auch wenn wir sicher auch gerne Zeit am Meer verbringen, so werden die Berge immer einen höheren Stellenwert in unserem Leben einnehmen als das weite Blau.

 
Rene:
Wie die meisten Bands seid Ihr auch bei MySpace vertreten. Wie wichtig ist die Plattform für Euch und habt Ihr schon positive Erlebnisse dadurch genossen?

Flammensturm/Wulf Degan:
Die Zeiten haben sich stark verändert und im Gegensatz zu manch anderen Black Metal Bands finden wir, eine Plattform, wie MySpace eine ist, nicht schlecht. Wem es nicht gefällt der muss es ja nicht nutzen. Wir sehen aber keinen Grund warum wir diese Plattform nicht nutzen sollten. Man kann sich über MySpace ein Bild über bisher unbekannte Bands machen und man kann super mit anderen Leuten, die örtlich weit entfernt sind, Kontakt aufnehmen und halten. Man kann also durchaus sagen, dass MySpace in gewisser Weise wichtig für uns ist.
Das darf man aber auch nicht falsch verstehen, denn es ist einfach ein Mittel zu Zweck – nicht mehr und nicht weniger. Wenn man gerne live auftritt, dann wird man fast dazu genötigt eine solche Plattform zu nutzen. Zusammengefasst kann man also sagen, wir sehen die Vorteile die MySpace hat und nutzen diese auch.

 
Rene:
Auf MySpace ist auch zu sehen, dass Ihr ein paar Gigs in Österreich spielt. Habt Ihr schon mal bei uns in Deutschland gespielt oder stehen Events außerhalb von Österreich an?

Flammensturm/Wulf Degan:
Wir finden uns gerade mitten in der Konzertplanung fürs Jahr 2011. Wir geben Konzerttermine aber immer erst dann nach Außen preis, wenn diese fix bestätigt wurden. Bislang wurden Gigs fast nur für Österreich bestätigt, z.B. unterstützen wir DORNENREICH und AGRYPNIE am 11.02, auf ihrer FLAMMENTRIEBE-TOUR 2011, in Klagenfurt, in Kärnten. Zwei Wochen darauf sind wir in Villach zu Gast. Weiters wird man uns in der Steiermark und in Oberösterreich zu Gesicht bekommen. Auf dem METALFEST OpenAir AUSTRIA dürfen wir dieses Jahr auch unsere Lieder zum Besten geben. Deutschland-Gigs sind in Planung, jedoch noch nicht fix bestätigt. Es wird aber definitiv welche geben.
Bislang wurde nur ein einziger Auslandsgig fix bestätigt: Wir spielen am 28. Mai auf dem LEIDANG FEST in NORWEGEN. Darauf freuen wir uns besonders!
Es sind auch noch weitere Auslandkonzerte in Verhandlung. Man wird, sobald es fixe Zusagen gibt, sicher im Internet nachlesen können, wo wir vertreten sind.

 
Rene:
Was für einen Stellenwert hat Deutschland bzw. die deutsche Metalszene in der österreichischen Metalszene?

Flammensturm/Wulf Degan:
Die deutschen Bands nehmen, speziell im Black und Pagan Metal Bereich, einen großen Stellenwert für die österreichische „Szene“ ein. Deutschland bringt nun mal viel mehr (gute) Bands hervor, als Österreich es tut – was sicher nicht zuletzt auf den Größenunterschied der Länder zurückzuführen ist.
Auch die Unterstützung seitens der Bevölkerung und seitens der Konzert- und Festivalveranstalter zeigt sich, für die genannten Genres, in Deutschland um ein Vielfaches größer.
Potential ist auch in Österreich viel da, jedoch stößt man hier viel zu oft auf Unmut und Ablehnung, was es für viele Bands schwer macht, jemals zu Auftritten oder gar zu Veröffentlichungen zu kommen und so werfen die meisten Bands schlussendlich einfach den Hut drauf und verschwinden wieder.

 
Rene:
Ziele, Wünsche und Träume – ein bisschen was davon würde ich gern von Euch hören: Wie sehen Eure Zukunftspläne aus?

Flammensturm/Wulf Degan:
Wir wollen im Prinzip genau so weiter machen wie bisher. Konzerte und Festivals spielen, neue Lieder schreiben und diese auf CD bannen und der Öffentlichkeit zugänglich machen – und uns und unserem Weg treu bleiben, wohin er uns auch führen mag.

 
Rene:
In Eurer noch frischen Karriere ist es vielleicht noch ein wenig früh, aber könnt Ihr auf ein besonderes Highlight zurückblicken, was Ihr unseren Lesern gerne berichten möchtet?

Flammensturm/Wulf Degan:
Es ist jeder einzelne Auftritt ein besonderes Highlight. Jeder Studioaufenthalt ist ein weiteres Highlight. Etwas ganz Spezielles wissen wir im Moment nicht zu berichten.

 
Rene:
Ich bedanke mich, dass Ihr für ein Interview Zeit gefunden habt und wünsche Euch für die Zukunft alles Gute.

Flammensturm/Wulf Degan:
Wir möchten auch dir für diese interessanten Fragen danken!